Ultrafeinstaub-Messgerät für Freising

Im März 2016 beantragte die FSM die Anschaffung eines Ultrafeinstaub-Messgerätes. Erste Messergebnisse präsentierte nun der BV Freising. Ein Blick darauf lohnt!

Von Katrin Stockheim,

Eine alarmierend hohe Belastung durch Ultrafeinstaub rund um den Flughafen: So lautet die Quintessenz des „Bürgerverein Freising“ nach ersten Luftschadstoffmessungen in der gesamten Flughafenregion. Eine ausführliche Datenerhebung stellten Reinhard Kendlbacher, Vereinsvorsitzender, und seine Kollegen Wolfgang Herrmann und Oswald Rottmann Anfang März 2017 der Öffentlichkeit im ‚Grünen Hof‘ vor. Vom Zentralbereich des Flughafens über das Umland, die Stadt- und Ortsteile Attaching und Lerchenfeld über das Naherholungsgebiet Stoibermühle bis hin zum Sportplatz in Marzling führte die Messfahrt des BV. Dabei wurden ausnahmslos Belastungen weit über der natürlichen Luftbelastung von 2.500 bis 3.500 p/cm³ (Partikel pro Kubikzentimeter) gemessen. An der Kirche St. Lantpert in Lerchenfeld lag die Belastung bei 35.000 p/cm³, also dem zehnfachen des Normalwertes. Am Epiphanias Zentrum der evangelischen Kirche bereits bei 40.000 p/cm³. An der Stoibermühle stieg der Wert auf 68.000 p/cm³ und am Sportplatz in Marzling wurden 75.000 p/cm³ erfasst.

Während sich die Belastung durch groben Feinstaub in der Größenordnung PM 10 und PM 2,5, also Partikel mit einem maximalen Durchmesser von 10 µm bzw. 2,5 µm, in den vergangenen Jahren spürbar reduziert hat, findet die drastische Zunahme der ultrafeinen Partikel mit einem Durchmesser kleiner als 1 µm politisch bisher keine Beachtung. Die gesundheitliche Belastung ist jedoch beängstigend. Dringt Feinstaub in der Größenordnung PM 10 bzw. PM 2,5 maximal bis in die Nasenhöhle bzw. bis in die Bronchien und Lungenbläschen vor, können ultrafeine Partikel bis in das Lungengewebe und sogar in den Blutkreislauf und das Gehirn eindringen. Die Festlegung einer gesetzlichen Belastungsgrenze, wie es sie im Feinstaubbereich gibt, fehlt aufgrund mangelnder Forschung und fehlendem politischen Druck. Aktuell rückt das Thema jedoch zunehmend in den Fokus von Wissenschaft und Gesundheitsforschung.

Den Anstoß für die Anschaffung eines Messgerätes hat die Freisinger Mitte im März 2016 geliefert. Mit einem Antrag auf Anschaffung eines Ultrafeinstaub-Handmessgerätes, mehrfachen beratenden Gesprächen zwischen Stadtverwaltung, FSM und weiteren Interessenvertretern wie beispielsweise Dr. Jürgen Maguhn (Bündnis 90/Die Grünen) sowie schlussendlich der gemeinschaftlichen Entscheidung der ehemaligen Bürgerinitiative Freising, ein eigenes Messgerät besitzen und nutzen zu wollen, führte im September 2016 zur offiziellen Gründung des „Bürgerverein Freising zur Vermeidung von Lärm- und Schadstoffbelastungen e.V.“. Dank der finanziellen Förderung durch die Stadt Freising, konnte der Verein umgehend ein Gerät anschaffen und zum Einsatz bringen.

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