Schulbauprojekte II: Grundschule Vötting

Freising investiert derzeit massiv in eine Erweiterung des Schulangebots. Über die Fortschritte bei Planung und Umsetzung der verschiedenen Projekte berichtet Schulreferentin Monika Riesch in dieser Serie. Folge II: Die Grundschule Vötting.

Von Monika Riesch,

Bis mit den Bauarbeiten an der Grundschule Vötting begonnen wird, dauert es noch etwas mehr als ein Jahr. Doch die Details stehen bereits fest: Die Schule, die im Bestand 13 Klassenzimmern und insgesamt 230 Schulkindern Platz bietet, kann nach dem Umbau 16 Klassen mit insgesamt 380 Schülerinnen und Schülern sowie ein 50-köpfiges Personal aufnehmen.

Die Klassenzimmer sind im sogenannten „Cluster-System“ angeordnet: Die Unterrichtsräume eines Jahrgangs samt weiterer Räume und dazugehöriger Erschließungsflächen werden um eine gemeinsame, multifunktionale „Mitte“ angeordnet und zu einer Einheit zusammengefasst. Die Kinder eines jeden Jahrgangs haben somit eine eigene Lernetage in der Schule, die ganz im Sinne des Freisinger Schul- und Inklusionskonzeptes barrierefrei angelegt werden. Der Bestand wird soweit wie möglich erhalten und ein Optimum an Zusammenspiel zwischen Alt- und Neubau kombiniert.

Der ursprüngliche Baubeginn war für 2021 angesetzt. Durch die Corona-Pandemie starten die vorbereitenden Maßnahmen nun erst an Pfingsten 2022 und im August wird mit den Bauarbeiten so richtig losgelegt.

Die Verschiebung des Baustarts hat auch Vorteile: Der momentan sehr stark belastete Haushalt ist zum einen bis dahin durch den Abschluss vieler Großprojekte, wie der Steinpark-Schulen, dem städtischen Wohnungsbau in Lerchenfeld und dem größten Teil der Asam-Sanierung, wieder etwas entlastet und die Finanzierung ist dann besser zu schultern. Zum anderen wird nach der Eröffnung der Steinpark-Schulen das Schulgebäude in Neustift frei und die gesamte Grundschule Vötting kann vorübergehend dahin ausgelagert werden.

Der Baustart ist zwar ein Jahr später als geplant, aber durch die Auslagerung des Schulbetriebs kann die Bauphase um ein Jahr verkürzt werden: Es entfallen die zusätzlichen Aufwendungen für erhöhte Sicherheitsmaßnahmen beim Bauen im laufenden Schulbetrieb und die Anforderungen an eine Interimsturnhalle. Eine Inbetriebnahme der neuen Grundschule Vötting ist dadurch zum Schuljahr 2024/25 möglich.

In das Bestandsgebäude werden nach der Sanierung die Verwaltung, der Ganztagesbetrieb mit den erforderlichen Mehrzweckräumen sowie die Küche und Mensa beherbergt sein. Da die Schule ganztagsfähig ausgebaut wird, gibt es in der Mensa dann Platz für insgesamt 126 Personen und im Schichtbetrieb können dort bis zu 400 Essen ausgegeben werden.

Als Verbindungsstück zwischen Bestand und Neubau dient die Aula mit der angeschlossenen Turnhalle. In der neu errichteten Aula können sich nach dem Umbau bis zu 600 Personen gemeinsam aufhalten. Ein im Anschluss befindlicher Mehrzweckraum kann für Veranstaltungen als Bühne oder erweiterte Fläche hinzugeschaltet werden und so steht Feierlichkeiten und Veranstaltungen der gesamten Schulfamilie nichts mehr im Wege.

Die neue Doppelturnhalle für bis zu 1.000 Personen wird so erschlossen, dass sie auch für den Vereinssport durch einen separaten Eingang zugänglich und nutzbar gemacht werden kann. Um dem Freibereich für den Ganztagesbetrieb gerecht zu werden, bekommt die Dachanlage der Turnhalle ein bespielbares Dach in der Hauptnutzung für die Kinder in der Ganztagsbetreuung.

Generell entstehen durchgehend Flachdächer, die entweder mit Photovoltaikanlagen ausgestattet oder begehbar gemacht oder begrünt werden. Diese sind ein wichtiger Bestandteil, um die Vorschriften für ein KfW55-Gebäude einzuhalten, genauso wie die Anbindung der neuen Heizungsanlage an die Fernwärme, eine Lüftung mit Wärmerückgewinnung und einer großen Wärmedämmung in der Außenhülle.

Die Außenanlagen werden neu geordnet: Der Pausenbereich und der Fahrradübungsplatz bleiben weiterhin entlang der Südseite, die Außensportanlage östlich der Gebäude. Der Bolzplatz bleibt öffentlich zugänglich, kann aber bei Bedarf von der Schule mitgenutzt werden. Eine teilweise Neuordnung des öffentlichen Fuß- und Radweges soll ein Passieren des Haupteingangsbereichs der Schule möglichst konfliktfrei gestalten.

Die Gesamtkosten betragen nach dem Planungsstand im Sommer 2020 insgesamt 38,9 Mio. Euro.

Die Autorin
Monika Riesch
Monika Riesch ist im Stadtrat vor allem in den Bereichen Bildung und Kultur engagiert. Seit 2020 ist sie die Schulreferentin der Stadt Freising. Weiterlesen ...

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