Die Erzdiözese München und Freising stellte die Vorentwurfspläne für den neuen Anbau an die Freisinger Residenz (KDH) am Montag (7.3.2022) in der Sitzung des Gestaltungsbeirats der Stadt Freising vor. Teilgenommen an diesem Kolloquium zum Domberg-Umbau haben neben Generalvikar Christoph Klingan und dem diözesanen Planungsteam der Freisinger Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, Vertreter des Stadtrates und der Stadtverwaltung, ein Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege, Pressevertreter sowie interessierte Zuhörerinnen und Zuhörern.
Der neue Anbau ordnet sich der Residenz unter
Architekt Piero Bruno (Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez, Berlin) erläuterte die Vorentwurfspläne zum neuen Anbau an die Residenz sowie zur Sanierung der Residenz. Den Plänen folgend erhält die Freisinger Residenz (KDH) ihren sogenannten „Steinernen Saal“ auf der Südseite zurück: Gut erkennbar ist der Saal an den achtachsigen großen Fenstern mit übergeordneten Oculi. Westwärts an die Residenz schließen eine Loggia und der neue Anbau (Beherbergungsbetrieb) an. Beide Baukörper werden nach Norden zurückgesetzt. Damit verfolgen Bruno und sein Team das Ziel, den Anbau der Residenz unterzuordnen, damit letztere als historisches Zentrum und alleine stehender Baukörper ihre volle Wirkungskraft entfalten könne.
Ein neuer Turm für den Domberg
Des Weiteren zeigen die Vorentwurfspläne eine neue Turmsilhouette. Angedacht vom Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez ist der Aufbau eines Turmes im Nordflügel der Residenz – in Reminiszenz an den ehemaligen großen Residenzturm. Bis ins 19. Jahrhundert hinein war der Domberg gekennzeichnet von einer Vielzahl an Türmen, die ihm sein städtebauliches Charakteristikum verliehen. Dieser Aspekt soll nun der Residenz auf dem Domberg in ihrer Nah- und Fernwirkung wieder verliehen werden.
Das sagt die Freisinger Mitte
Fraktionsvorsitzender der Freisinger Mitte im Stadtrat, Reinhard Fiedler, würdigte das neue Konzept: „Die neuen Planungen zum Domberg-Umbau zeigen eine hohe Wertschätzung, die die Erzdiözese München und Freising ihrer geschichtlichen Wiege zuteilwerden lässt. Der neue Anbau tritt baulich mit den eigentlichen Hauptdarstellern, der Residenz und dem Diözesanmuseum nicht mehr in Konkurrenz und je niedriger dieser gehalten werden kann, desto besser wird er das Ensemble ergänzen. Mit dem neuen Turm würde seit Jahrhunderten wieder aufgebaut, statt abgerissen: es wäre ein extravagantes Kunststück, würde das realisiert werden.“
Wie geht es weiter?
Die Planungen stehen noch ganz am Anfang. Die Anregungen aus dem Gestaltungsbeirat werden in den vorgestellten Entwurf eingearbeitet und dieser im Detail weiter ausgeformt. Im Mai 2022 wird der aktuelle Stand wiederum dem Gestaltungsbeirat vorgestellt werden. Die Erzdiözese München und Freising plant, den finalen Bauantrag gegen Jahresende 2022 bei der Stadt Freising einzureichen.
Copyright Illustrationen: Bruno Fioretti Marquez