Zwei Auenstege für Freising

Weit verzweigt und in Schwingung bringend, so könnte man die Siegerentwürfe zum Leader-Projekt „Isar-Stege“ beschreiben, die die Stadtverwaltung in der Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses am 10. April 2013 vorgestellt hat.

Die Freisinger Isarauen, nach den Fauna-Flora-Habitatrichtlinien (FFH) zu einem schützenswerten Raum für Arten und Lebenstypen erklärt, ist Naherholungsgebiet für Sport- und Freizeitliebhaber. Zahlreiche Ufer- und Dammwege durchziehen das Gebiet. Kiesbänke laden zum Sonnenbad ein. Zwei Stege sollen nun diesen einzigartigen Naturraum in seiner ganzen Breite erlebbar machen und beide Stadtseiten stärker miteinander verbinden.

Um als Leader-Projekt anerkannt zu werden und damit Fördergelder zu erhalten, galt es, Innovationen für Freising zu entwickeln. Diese Aufgabe erfüllte das Ingenieurbüro Bergmeister GmbH aus Südtirol mit einer Brücke, die „nur aus Weg“ besteht: Verschiedene Treppen und Rampen dienen sowohl als Stützen wie auch als verzweigte Aufgänge, die sich zu einem abgeknickten Weg über die Isar verbinden. Aus einem Wetterfeststahl geschaffen wird die Brücke gewollt verwittern und einen braunen Rostbelag anlegen. Das Bauwerk mit einer Spannweite von 53 Metern wird sich somit in Gestalt und Aussehen optimal der umliegenden Natur anpassen. Die geplanten Baukosten liegen bei 1,3 Millionen Euro.

Eine „angemessene Konstruktion und Gestaltung“ hat das Ingenieurbüro Schlaich, Bergermann & Partner aus Stuttgart ihrer einhüftigen Hängebrücke gegeben, um sie als „adaptives Konstruktionsprinzip mit Vorbildcharakter“ vollständig in die Landschaft einzubinden. Von einem einzigen Mast aus werden sich zahlreiche Stahlseile bis zu den Granitsteinplatten spannen, die auf einer Länge von 130 Metern die Savoyer Au mit dem Seilerbrückl verbinden. Das Besondere an dieser Bauweise: Der frische Freisinger Wind wird die Brücke in leichte, spürbare Schwingungen versetzen. Die berechneten Baukosten für diesen Entwurf liegen bei 1,8 Millionen Euro.

Nachdem der Planungs- und Umweltausschuss beide Entwürfe mit einer Gegenstimme von Manfred Drobny (Bündnis 90/Die Grünen) bestätigt hat, können die Büros mit der konkreten Planung beginnen, sodass die Brücken über die Isar in etwa eineinhalb Jahren geschlagen sind.

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