Seit dem Beginn der mündlichen Verhandlung über die 3. Start- und Landebahn am Münchner Flughafen am 20. März 2013 galt es an 41 Verhandlungstagen in einem sterilen, fensterlosen Saal, ohne große Beteiligung der Öffentlichkeit von 10.00 Uhr bis meist 19.00 Uhr vor Gericht auszuhalten. Auf Rede folgte Gegenrede, immer begleitet von einem Wechselbad der Gefühle: Wie nimmt der Richter die doch so überzeugenden Argument der Kläger auf? Ein „janusköpfiger“ Richter saß da vor uns! Mal schien er zugänglich, mal reagierte er extrem abweisend. Kurz: Er ließ sich nicht in die Karten schauen.
Im Endergebnis der Verhandlungen liegen nun etwa 800 bis 1.000 Seiten an Protokollen und eingebrachten Schriftsätzen vor. Die Planunterlagen für den Bau der 3. Startbahn füllen circa 60 Ordner! Kann diese Stofffülle ein Richter überhaupt verarbeiten? Was wird sich durchsetzen? Der gesunde Menschenverstand, der da sagt „Alle Prognosen wurden nun von der Realität überholt“ oder überzeugen die mehr als „durchsichtigen“ Gefälligkeits-Gutachten für einen „Luxusausbau“?
Das FMG-Ziel lautet: Ein internationales Drehkreuz im Wettbewerb mit Istanbul, Dubai, Dohan oder Abu Dabi zu werden. Mindestens 50 Prozent der Passagiere in München sollen nur Umsteiger sein! Und wo bleibt da die Region, wo bleibt da der Zusatznutzen?
Fakt ist: Alle 184 Beweisanträge der Kläger, gemäß denen die diversen Gutachten, die meist nicht überzeugen konnten, von neutralen Institutionen nochmals überprüfen werden sollten, wurden vom Richter gnadenlos in schneidender Tonlage und keinen Widerspruch duldender Diktion abgeschmettert! Ohnmacht gegen Allmacht? Soll tatsächlich Attaching täglich alle zwei Minuten in 70 Metern Höhe überflogen werden? Sollen fast 1000 Hektar EU-Vogel- und Naturschutzgebiet zu Lasten von Mensch, Flora und Fauna versiegelt werden?
Der 19. Februar wird zeigen, wem die Zukunft gehört: Einem weiter ungezügeltem Wachstum oder einem ausgewogenem Maß, nach dem Motto unseres neuen Papstes Franziskus: „Wir dürfen die Welt nur verantwortungsvoll wachsen lassen in einen weiter bewohnbaren Ort für alle!“