In enger Zusammenarbeit mit der Stadt will die Erzdiözese München-Freising in den kommenden Jahren umfassende Baumaßnahmen auf dem Freisinger Domberg vornehmen. Allein für die Sanierung des Diözesanmuseums will man nach derzeitiger Schätzung über 30 Millionen Euro investieren. Mit der brandschutzbedingten Schließung des wohl zweitgrößten kirchlichen Museums der Welt im Juli des vergangenen Jahres schien der Handlungsbedarf endgültig bestätigt. Daneben bereiten den Verantwortlichen schon seit einiger Zeit die teils in die Jahre gekommenen Räumlichkeiten im Kardinal-Döpfner-Haus Kopfschmerzen.
Mit neuen Ideen, die es gemeinsam mit der Stadt Freising und den Bürgern zu entwickeln gilt, will man vor allem die Verbindung zwischen dem Domberg und der Innenstadt stärken. Die Erzdiözese setzt dabei stark auf Öffentlichkeitsarbeit und erbittet zudem auf der eigens eingerichteten Website www.domberg-freising.de um das Ausfüllen eines Fragebogens zum Großprojekt. Bis zum 29. Juli 2014 könnten alle Gläubigen mit „einer Einschätzung des Bauvorhabens“ ihre Bedarfe äußern, so die Mitteilung.
Das „Domberg-Konzept“ wird neben der Innenstadtkonzeption und dem Stadtentwicklungsplan (STEP) die dritte städtebauliche Großkonzeption in Freising. Hier besteht die Chance von nachhaltigen Synergien. Insbesondere eine zusätzliche Erschließung des Grünareals auf der Südseite des Dombergs ist eine Maßnahme, die Politik und Bürgerschaft seit vielen Jahren im Auge haben. Der ehemalige fürstbischöfliche Hofküchenkarten könnte dabei durch eine Überbrückung der Herrenmoosach mit dem Fürstendamm verbunden und auf besondere Weise erlebbar gemacht werden. Auch für Radfahrer ergäbe sich entlang des Südhangs eine attraktive Zuwegung der Innenstadt von Lerchenfelder Seite aus. Anstelle des Weges an der B11 entlang könnte man von der Heiliggeistgasse über den Sondermüllerweg kommend bis hin zur Bahnhofstraße gelangen.
Bis November will das Erzbistum über den aktuellen Planungsstand berichten. Bis dahin sollen auch längst die Ergebnisse der Umfrage ausgewertet und präsentiert sein. Im ersten Quartal 2015 rechne man mit einer konkreten Bedarfsplanung.
Die Freisinger Mitte begrüßt die Initiative der Erzdiözese München-Freising ausdrücklich und freut sich über die enge Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Der Freisinger Domberg ist mit seinem geistlichen und kulturhistorischen Erbe, den Kulturveranstaltungen und Bildungseinrichtungen ein überregionales Aushängeschild der Stadt. Es gilt, alle Potenziale auszuschöpfen und einen zukunftsfähigen Ort der Begegnung, der Bildung und des Glaubens zu gestalten.