Tatsächlich waren etwa 250 Bomber unterwegs, von denen der größte Teil Rosenheim und Traunstein angriff. 61 der Flugzeuge drehten aber in nordwestliche Richtung ab, um Freising anzugreifen.
Die Freisinger hatten mit einer Bombardierung nicht ernsthaft gerechnet. Zum einen war die Stadt seit Januar 1945 Lazarettstadt, was die Hoffnung nährte, verschont zu bleiben. Zum anderen wurde bereits in den Wochen zuvor regelmäßig Fliegeralarm gemeldet. Oft flogen Bombengeschwader über die Stadt, angegriffen wurde sie bis dahin aber nie.
Das Ziel der Flugzeuge mit je drei bis fünf Tonnen Bomben an Bord war der Bahnhof. Zerstört wurden insgesamt 190 Gebäude, davon zwanzig völlig. Neben allen Bahnhofsgebäuden waren das die Gießerei der Motorenfabrik Schlüter, die Maschinenfabrik Steinecker, die evangelische Kirche und die Arbeiterheimat in der Brunnhausgasse. Stark beschädigt wurden viele Gebäude in der Bahnhofstraße, aber auch in der Kochbäckergasse und dem Oberen Graben.
Insgesamt starben 224 Menschen, zahlreiche weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Zwölf Tage später, am 30. April, war der Krieg zu Ende.
Die Gebäude wurden inzwischen wieder aufgebaut, an den Schrecken des Krieges erinnert kaum noch etwas. Eines der letzten noch sichtbaren, materiellen Zeugnisse ist das Geländer der Brücke über die Moosach in der Bahnhofstraße. Es weist Löcher auf, die am 18. April 1945 durch Granatsplitter verursacht worden sind.
Es bleibt zu hoffen, dass sich diese schreckliche Erfahrung für Freising und die Freisinger nicht wiederholt. Bereits im Februar 2013 hat die Freisinger Mitte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher gebeten, in geeigneter Form an der Brücke an dieses Ereignis zu erinnern.