Verbesserungen für den Tourismus in der Stadt Freising

Mit einem Tourismus-Forum, optimalen Ein- und Ausstiegspunkten für Reisebusse sowie neu geschaffenen Parkplätzen hofft die Freisinger Mitte auf eine Stärkung des lokalen Tourismus.

Von Katrin Stockheim,

Dank zahlreicher Führungen unterschiedlichster Anbieter hat sich Freising in den vergangenen Jahren zu einem attraktiven kulturtouristischen Standort entwickelt. Und das ohne nennenswerte Werbeinitiativen und ohne Vernetzung der verschiedenen Anbieter. Um der bestehenden kulturtouristischen Nachfrage gerecht zu werden, bittet die Stadtratsfraktion der Freisinger Mitte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher in einem Antrag, verschiedene Optimierungsmöglichkeiten zu prüfen.

Die Einrichtung eines Freisinger Tourismus-Forums durch die Stadt ist der erste von drei Punkten, den Florian Notter, FSM-Vorsitzender und stellvertretender Fraktionsvorsitzender, im aktuellen Antrag nennt. Ziel des Forums wäre es, eine gemeinsame Linie zu finden und die Kommunikation zwischen Hotellerie und den privaten und öffentlichen Anbietern von Führungen – wie die Stadt Freising sowie verschiedene Einrichtungen der Erzdiözese und des Freistaats Bayern – zu verbessern und somit das Angebot zu professionalisieren.

Als die Antragspunkte zwei und drei nennt Florian Notter die fehlende zentrumsnahe Aus- und Einstiegsmöglichkeit für die angereisten Touristenbusse und einige dringend benötigte, fest installierte Touristenbus-Parkplätze. Beim Aus- und Einstiegspunkt handelt es sich um eine Maßnahme der Innenstadtkonzeption, mit deren Umsetzung jedoch frühestens in zwei Jahren gerechnet werden kann. Im Namen der FSM bittet Florian Notter um die Suche nach kurzfristigen Alternativen.

Antrag: Verbesserungen für den Tourismus in der Stadt Freising betreffend

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

im Namen der Stadtratsfraktion der Freisinger Mitte möchte ich Ihnen einige Probleme sowie teils auch Lösungsansätze, den Kulturtourismus in der Stadt Freising betreffend, darstellen, mit der Bitte um eine entsprechende Überprüfung seitens der Stadtverwaltung.

Freising hat sich in den vergangenen Jahren bekanntermaßen zu einem attraktiven und sehr gefragten kulturtouristischen Standort entwickelt, dies ohne nennenswerte Werbeinitiativen durch die verschiedenen touristischen Anbieter. Im Jahr 2009 fanden beispielweise insgesamt 1.803 Führungen (die Führungen aller Anbieter) statt. Aktuelle Zahlen liegen mir leider nicht vor, die Gesamtführungszahl dürfte aber inzwischen wohl die  2000er-Marke übersprungen haben.

Trotz einiger Verbesserungen, wie zum Beispiel das Heft „Freising erleben“ oder dem neuen Stadtführungs-Flyer, gibt es noch immer klare Defizite des Tourismusstandorts Freising. Wir wollen im Folgenden einige Maßnahmen herausgreifen, die unserer Meinung nach zur weiteren Optimierung beitragen.

1. Einrichtung eines „Freisinger Tourismus-Forums“

Der kulturtouristische Standort Freising zeichnet sich durch eine große Vielzahl touristischer Anbieter aus. Das betrifft die kleinere und größere Hotellerie, aber auch die zahlreichen Anbieter von Führungen auf Seiten der Erzdiözese, des Freistaats Bayern, der Stadt Freising und auf Seiten privater Anbieter (Vereine). Noch haben diese Anbieter keine erkennbare gemeinsame Linie gefunden und nach wie vor gibt es Unstimmigkeiten, häufig verursacht
durch mangelnde Kommunikation.

Wir meinen, mit der Einrichtung eines ein- oder zweimal pro Jahr zusammentretenden „Freisinger Tourismus-Forums“ (ähnlich z.B. dem „Weihenstephan-Forum“) könnten die genannten Probleme gemeinsam besprochen werden; für die Teilnehmer ist es so wohl leichter möglich, die konkreten Ziele der anderen agierenden Gruppen besser nachzuvollziehen. Was die Einladung betrifft, so sollten in jedem Fall Vertreter folgender Institutionen beteiligt werden:

  • die hiesige Hotellerie (auch Pensionsbesitzer)
  • die Domkirchenstiftung bzw. das Bildungszentrum „Kardinal-Döpfner-Haus“
  • das Diözesanmuseum Freising
  • die Diözesanbibliothek des Erzbistums München und Freising (Dombibliothek Freising)
  • die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Weihenstephaner Gärten)
  • die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan
  • die Stadt Freising (OB; beide Kulturreferate)
  • Vertreter der einzelnen Fraktionen

Gegebenenfalls ist die Liste noch zu erweitern.

2. Schaffung von provisorischen Aus- und Einstiegsmöglichkeiten für Touristenbusse

Ein großer Teil der Freisinger Kulturtouristen kommt im Rahmen einer Gruppenfahrt per Bus hier an. Der ursprüngliche Aus- und Einstiegspunkt am Kriegerdenkmal wurde vor zwei Jahren aufgegeben, da sich die steigende Frequenz der Touristenbusse mit dem gewöhnlichen Busverkehr nicht mehr in Einklang bringen ließ. Als Alternative wurde ab 2011 ein Haltepunkt an der Parkstraße, zwischen Unterführung (ehem. Bahnposten 15) und Isarbrücke, eigerichtet. Abgesehen von dem nicht besonders attraktiven Erscheinungsbild – der erste Eindruck ist der entscheidende – hat sich der Bereich für diesen Zweck als ungeeignet herausgestellt, weil er vom touristischen Zentrum (Domberg, Marienplatz) zu weit entfernt liegt; insbesondere ältere Menschen benötigen bis zu einer halben Stunde, bis die eigentliche Führung am Marienplatz beginnen kann. Von den Besuchergruppen kommt es daher zunehmend zu Beschwerden.

Nun wurde das Thema im Rahmen des „Integrierten Innenstadtkonzepts“ als eigener Punkt berücksichtigt: Im Bereich der Johannisstraße soll ein attraktiver Aus- und Einstiegspunkt (inkl. renovierter Toilette und Informationstafeln) entstehen. Doch bis zur Umsetzung der Maßnahme wird es wohl noch mindestens zwei Jahre dauern.

Wir bitten Sie deshalb, zu untersuchen, wo ein zentrumsnaher provisorischer Aus- und
Einstiegshaltepunkt für Touristenbusse eingerichtet werden kann.

3. Schaffung von fest installierten Parkplätzen für Touristenbusse

Nachdem die Gäste den Bus an ihrem Ausstiegspunkt verlassen haben, muss der jeweilige Bus einen Parkplatz suchen, wo er die Dauer des Freising-Aufenthalts (zumeist mehrere Stunden) über parken kann. Da Freising keine derartigen fest installierten Touristenbus- Parkplätze besitzt, kommt es häufig zu großem Unmut bei Busfahrern und Reiseleitern. Auch werden diese Busse dann häufig in völlig ungeeigneten Bereichen notgeparkt.

Wir bitten um eine Untersuchung, an welchem Standort sich zwei oder drei derartige Touristenbus-Parkplätze einrichten lassen, nach Möglichkeit bis Oktober 2012, so dass hierfür entsprechende Mittel im Haushalt 2013 beantragt werden können.

Für Ihre Unterstützung bedanken wir uns.

Mit herzlichen Grüßen,

Florian Notter
Vorsitzender der Freisinger Mitte, stv. Fraktionsvorsitzender

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