Klimaschutz und Stadtentwicklung – Lernen von den Nachbarn

Mitte Oktober fand zum ersten Mal nach den Einschränkungen durch Corona wieder eine Informationsfahrt für die Bürgermeister und Kreisräte des Landkreises Freising statt. Das Ziel war die Österreichische Bundeshauptstadt Wien.

Mitte Oktober fand zum ersten Mal nach den Einschränkungen durch Corona wieder eine Informationsfahrt für die Bürgermeister und Kreisräte des Landkreises Freising statt. Das Ziel war die Österreichische Bundeshauptstadt Wien.

Die Fraktionsvorsitzende der Freisinger Mitte, Maria Lintl und Kreisrat Anton Frankl waren
Teilnehmer der Fahrt und haben viele Anregungen zur Stadtentwicklung mitgebracht.

Beim Empfang im Marmorsaal des Bundesministeriums für Umwelt, Energie, Mobilität und Technologie wurde das österreichische Programm „klimaaktiv“ zur strategischen Gesamtsteuerung der Energiewende und des Klimaschutzes im Bereich Neubau und Sanierung vorgestellt. Anhand eines Kriterienkataloges können Gebäude leicht eingestuft werden und der Handlungsbedarf wird ersichtlich. Bei der Umsetzung ist das Programm so strukturiert, dass jede Gemeinde einen Ansprechpartner zur Beratung erhält.

Für die zügige Umsetzung der energetischen Gebäudesanierung wurde unter anderem ein Programm zur Fassadensanierung vorgestellt. Durch Fertigteile mit hohem architektonischem Anspruch ist die Wärmedämmung der Fassade eines Einfamilienhauses in drei Tagen möglich. Der Landkreis besitzt mit dem Standort Landratsamt und dem Stabsgebäude große Verwaltungsgebäude, zahlreiche Schulen und Wohnungen. Diese Gebäude müssen im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und die hohen Energiepreise rasch energetisch saniert werden. Auch für die neu zu gründende Wohnungsbaugesellschaft des Landkreises haben wir wertvolle Informationen, vor allem auch hinsichtlich der niedrigen Mieten in der Stadt Wien erhalten.

Ein zweiter Themenschwerpunkt war eine Führung durch das Ausstellungszentrum der Internationalen Bauausstellung (IBA) Wien. Internationale Bauausstellungen gibt es seit 1901 und sind ein Sonderformat der Stadt- und Regionalentwicklung. Die aktuellen Fragen des Planens und Bauens rücken in den Focus der nationalen und internationalen Diskussion. In Wien lief die IBA von 2016 -2022 zum Thema Sozialer Wohnungsbau. Es wurden Innovationen und Konzepte entwickelt, die nicht nur geplant, sondern in Folge tatsächlich auch gebaut wurden. Die Erfahrungen der Stadt Wien sind für den Landkreis und die Stadt Freising deshalb besonders wertvoll, weil sich der Landkreis als Gesellschafter zum Thema Mobilität im ländlich geprägten Raum und die Stadt Freising mit dem Grundstück am Bahnhof an der nächsten Internationalen Bauausstellung beteiligen möchten. Diese wird von der Metropolregion München zum Thema Mobilität der Zukunft ausgerufen. In einem zehnjährigen Prozess will die IBA mit konkreten Bauten zeigen, wie in einer wachsenden Stadtregion das Zusammenleben, Arbeiten und Unterwegssein neu gedacht und lebenswert bleiben kann. Die Geschäftsstelle der IBA wird die Kommunen vor Ort hinsichtlich der Zielsetzung, der Qualitätskriterien und der Fördermöglichkeiten unterstützen.

Ein Besuch im Weingut „Nicolaihof“ in der Wachau, ein Betrieb mit regionalen Bioprodukten, dessen Grundmauern bis in die Römerzeit zurückreichen, eine Stadtfahrt in Wien mit Elektrobussen und Gespräche mit dem Passauern Bürgermeister auf der Rückfahrt ergänzten das dichte kommunalpolitische Programm.

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