Keine Erleuchtung

Naturverträglich, aber ohne Beleuchtung. In der heutigen Sitzung des Planungsausschusses diskutieren die Stadträtinnen und Stadträte über den aktuellen Planungsstand des nördlichen Isarsteges.

Von Franz Bernack,

2,2 Millionen Euro sollen für die Errichtung des nördlichen Isarstegs inklusive aller Kosten für Planungen und Realisierung der Zuwegungen aufgewendet werden. Das ist mehr als ursprünglich geplant und wohlmöglich noch nicht genug. Denn in der heutigen Sitzung des Planungsausschusses entbrannte nach der anschaulichen Vorstellung des für Planung und Durchführung beauftragten Büros Bergmeister GmbH aus Südtirol eine hitzige Diskussion unter den Stadträtinnen und Stadträten. Hintergrund: Die fehlende Beleuchtung des Bauwerkes. Um den Steg ganztägig nutzbar zu machen, so die Forderung einiger Mitglieder des Planungsausschusses, sei es unabdingbar, eine entsprechende Beleuchtung einzurichten. Ohne eine solche, "stelle ich das Projekt in Frage", führte beispielsweise Benno Zierer von den Freien Wählern an.

Problematisch gesehen wurde das von Rüdiger Jürgens vom städtischen Tiefbauamt: Um den Bestimmungen des Naturschutzes, die bei dem Projekt im Vordergrund stünden, gerecht zu werden, sei eine Beleuchtung äußerst problembehaftet. Konkret betroffen wären dadurch Fledermäuse, Halsbandschnäpper sowie zahlreiche Insektenarten. Desweiteren, so fügte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher hinzu, müsse man, würde das Bauwerk mit Lampen ausgestattet, konsequenterweise auch die Zuwegungen zur Brücke ausleuchten. "Und die Isarauen sind nunmal unbeleuchtet", so der OB.

Letztlich einigten sich die Stadträtinnen und Stadträte auf eine Ergänzung des Beschlussvorschlages: Eine Empfehlung an den Stadtrat könne wie geplant erfolgen. Zusätzlich, so versprach Tobias Eschenbacher, werde man prüfen, ob ein "vertretbares Beleuchtungskonzept" möglich sei. Der Beschluss erfolgte mit einer Gegenstimme von Manfred Drobny (Grüne).

Im Vorfeld zur Diskussion stellte das Ingenieursbüro den aktuellen Stand der Planungen vor und legte dar, wie es zur Kostenmehrung in Höhe von 120.000 Euro im Vergleich zur ursprünglich angesetzten Schätzung gekommen sei: Um die gesamte Baumaßnahme möglichst naturverträglich durchzuführen, sei es insbesondere erforderlich, "möglichst schonend mit dem bestehenden Baumbestand umzugehen" und keinerlei "schützenswerte Bäume zu beeinträchtigen". Vor diesem Hintergrund führte das von der Stadt Freising beauftragte Landschaftsarchitekturbüro Schober in den vergangenen Monaten exakte Baummessungen durch, aus denen schließlich hervorgegangen war, dass der ursprünglich geplante Entwurf die Fällung einiger Bäume bedeuten würde. Darüber hinaus, so die Experten, erstreckten sich "genau an der geplanten Stelle eine Reihe von Stromkabeln" unter der Erde. Beides zusammengenommen machte so eine leichte Verschiebung des Bauwerks nach Süden erforderlich. Die damit einhergehende Verlängerung des Haupttragwerks um etwa 10 Prozent sei die Ursache für die gestiegenen Kosten. Dadurch würden nun allerdings "keine Biotop-Bäume beeinträchtigt" und die Gesamtkonstruktion könne wie geplant barrierefrei umgesetzt werden.

"Eine qualitätvolle Planung" fasste Norbert Gmeiner (SPD) den Bericht zusammen, welche, so ergänzte FSM-Stadtrat Hans Hölzl, "keinen großen Eingriff in die Natur" bedeute. Eine Umsetzung des Projekts könne bis November 2014 erfolgen, so der Projektleiter des Planungsbüros, Matthias Gander. Ab April werde das Areal entsprechend mit Bauzäunen abgegrenzt. Selbstverständlich, so versicherte der Ingenieur, werden während der Baumaßnahme "alle Bäume abgeschirmt".

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