Die FMG plant derzeit einen großflächigen Ausbau des Terminal 1 für etwa 400 Millionen Euro. Bereits im vergangenen Jahr wurde hierzu ein Plangenehmigungsverfahren, ein beschleunigtes Planfeststellungsverfahren, durchgeführt. Der Flughafen begründete dieses verkürzte Planungsverfahren damit, dass mit dem Erweiterungsbau ausschließlich die Prozesse zur Passagierabwicklung optimiert werden sollten und der Terminal 1 entsprechend den heutigen Sicherheitsstandards einen besseren Anschluss an den Non-Schengen-Raum erhalten würde. Größere Auswirkungen auf Umgebung und Umwelt seien daher nicht gegeben.
In Pressemitteilungen und auf der Internetseite der FMG jedoch war in Zusammenhang mit dem Erweiterungsbau stets von einem gewaltigen Wachstum von 6 Millionen Passagieren die Rede. Dies monierte die Stadt Freising im vergangenen Jahr scharf und forderte die zuständige Genehmigungsbehörde, das Luftamt Südbayern, dazu auf, ein Planfeststellungsverfahren durchzuführen. Dies beinhaltet etwa auch eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsprüfung.
Das Luftamt Südbayern teilte die Ansicht der Stadt Freising und nun wird für den Erweiterungsbau ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Der Flughafen gibt jedoch in den offiziellen Planungsunterlagen an, das Vorhaben stünde nicht in Zusammenhang mit einer luftseitigen Kapazitätserweiterung. Von der Internetseite der FMG ist die Angabe zum Passagierwachstum inzwischen gelöscht.
In ihrer Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren fordert die Stadt Freising daher eine Klarstellung und eine umfangreiche Bewertung und Abwägung aller mit der Maßnahme einhergehenden Belange, wie Umweltschutz und verkehrliche Auswirkungen. Zwar erscheint es schlüssig, dass durch die Maßnahme eine Modernisierung der Passagierabwicklung für den Non-Schengen-Raum einhergeht und vor allem auch größere Flugzeuge abgefertigt werden können – was dem Flughafen die Möglichkeit böte, mehr Passagiere bei einer gleichbleibenden Zahl an Flugbewegungen abzuwickeln. Allerdings ist es nur schwer vorstellbar, dass ein Wachstum von 6 Millionen Passagieren ganz ohne luftseitige Kapazitätserhöhung zu bewerkstelligen ist.