Von Haxen, Grills und Angusfleisch

Über 100 Gäste erschienen zum ersten Sommerfest der Freisinger Mitte. Das erfordert eine ordentliche Planung, viele Freiwillige und ein gutes Händchen für den Grill.

Von Patrick Romer,

Es war kein schöner Anblick der sich einem bot, wenn man am 28. Juli gegen 16:00h den Freisinger Himmel betrachtete. Ein leichter, aber dennoch stetiger Regen fiel seit gut einer Stunde vom Himmel und schien nicht aufhören zu wollen. Erstaunlich gelassen reagierten darauf die zahlreichen Helfer für das FSM Sommerfest, welches auf dem THW-Übungsgelände am Seilerbrückl in etwa drei Stunden starten sollte. Jeder kümmerte sich um seine Aufgaben und war optimistisch, was die Entwicklung des Wetters betraf. Sie sollten Recht behalten, die Optimisten! Pünktlich gegen 17:30h zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen und der Himmel wurde immer blauer. Zum Start um 19:00h konnte man meinen, es hätte an diesem Tag nie geregnet.

Gut 100 Eingeladene hatten Ihre Teilnahme am FSM Sommerfest zugesagt. Entsprechend umfangreich waren die Vorbereitungen. Es mussten Speisen, Getränke, Musik, Sitzgelegenheiten und ein Zelt organisiert werden. Ein Organisationsteam war schnell gebildet und die Aufgaben wurden rasch verteilt.

Erste Probleme tauchten allerdings bei der Frage der Zubereitung des Grillguts auf. Die Wahl fiel dabei nämlich auf feinste Spanferkelhaxen vom Schwäbisch-Hällischen Landschwein und auf Burger aus heimischem Angusrind. Wie man Haxen und Burger grillt, war natürlich klar. Die Frage aber war, wie grillt man für über 100 Gäste so, dass alle etwa gleichzeitig essen können? Ein großer Hendlgrill war die Antwort. Nur, woher nehmen und nicht stehlen? Nach zahlreichen Anrufen bei einschlägigen Grillgerätevermietern stellten wir fest, dass an diesem Wochenende wohl halb Bayern Sommerfeste feiert und solche Grills deshalb Mangelware sind. Hier hat uns zum Glück die Firma Festzeltbetrieb Widmann spontan und unbürokratisch aus der Patsche geholfen. Gegen Abholung und Rücktransport des Vehikels, überließ man uns einen professionellen, sechsspießigen Hendlgrill, auf dem wir auf einen Schlag 48 Haxen zubereiten konnten. Das Haxenproblem war also gelöst. Was aber machen wir mit den Burgern?

Der stationäre Grill auf dem THW-Gelände reicht für „normale“ Vergrillungen locker aus, aber 85 Burger in kurzer Zeit, da benötigten wir doch ein etwas größeres Modell. Dieses bekamen wir von der Firma Haushaltswaren Grimm in Landshut geliehen, die unter anderem auch Vertriebspartner für die allseits bekannten Weber Grills sind. Ein Modell dieser besagten Firma war es auch, welches seit Freitagabend auf uns in einem Anhänger auf dem THW-Gelände wartete. Wie kleine Kinder unter dem Weihnachtsbaum öffneten wir den Anhänger und bekamen ebenso große Augen, als wir die Verpackung des Grillgeräts entfernten. Es erschien ein Kugelgrill mit einem Durchmesser von gut einem Meter! Wir hatten also einen Dreiviertel Quadratmeter Grillfläche für unsere Burger - das heißt wir konnten gleichzeitig bis zu 15 Burger grillen.

In der Zwischenzeit gingen auch die restlichen Arbeiten gut voran. Die Bänke und Tische wurden aufgestellt, die Sonnenschirme platziert und das Zelt stand auch schon an seinem Platz. Zeit also für die Vorbereitung des Grillguts. Die Firma Feinkost Hofmair lieferte uns sowohl die Spanferkelhaxen als auch das Angusfleisch für die Burger. Erstere mussten wir nur noch würzen, die Burger fabrizierten wir selber vor Ort mit einem sogenannten „Patty Maker“, einem eigens zur Herstellung von Burgern entworfenes Küchengerät. Um 18:30h spießten wir die Haxen auf und zündeten die Gasflamme am Hendlgrill. Etwa eineinhalb Stunden müssen die etwa 500gr schweren Ferkelfüße laut Auskunft von Hr. Hofmair brutzeln bis sie fertig sind, das heißt, gegen 20:00h kann‘s los gehen mit dem Essen.

Gegen 19:00h waren schon gut die Hälfte der Gäste anwesend. Der FSM Vorsitzende Florian Notter und unser OB Tobias Eschenbacher begrüßten gegen halb acht die anwesenden Gäste und dann ging es rund an der Grillstation. Die Haxen hatten eine ordentliche Bräunung und die Haut krachte, so dass wir den ersten Spieß guten Gewissens rausgeben konnten. Auch die ersten Burger wurden auf den Rost gelegt und brutzelten vor sich hin. Einmal gewendet, eine Scheibe Allgäuer Butterkäse obendrauf, Deckel zu und zwei Minuten später sind die original FSM-Cheeseburger bereit fürs belegen. Die extra von der Bäckerei Muschler angefertigten Burgerbrötchen auch "Buns" genannt waren ein Traum. Den Belag konnten sich die FSM-Sommerfest Gäste selber aussuchen, Florian Schindler machte "Burger on Demand" in Fließbandmanier. Die Beilagen zu den Haxen und den Burgern wurden von den Eingeladenen selber mitgebracht. So fand sich ein Beilagenbuffet mit den Klassikern wie Kartoffel- und Nudelsalat über Cous Cous Salat, Pizza, Antipasti, Zaziki bis Tomate-Mozzarella - und nicht zu vergessen diverseste Nachspeisen.

Gegen 21:30h waren die meisten satt und glücklich. Jetzt konnte der gemütliche Teil auch für die Grillhüttencrew losgehen, die froh war, die während der Hauptessenszeit bis auf 40 Grad aufgeheizte Grillhütte gegen die mittlerweile kühle Abendluft zu tauschen.

Um 22:17h wurden die letzten sechs Haxen annonciert, etwa zehn Minuten später konnte am Haxengrill das Gas abgedreht werden. Ähnlich schnell ging es bei den Burgern. Gegen Mitternacht kam beim Einen oder Anderen der kleine Hunger zum Vorschein der nach was Essbarem verlangte. Die letzten vier Cheesburger waren in Windeseile vernichtet.

So saßen wir noch bis nach 03:00h um das gemütliche Feuer, ratschten tranken und genossen die laue Sommernacht. Jetzt stand uns nur noch das Aufräumen am Sonntagmittag bevor, doch das ist eine andere Geschichte...

Vielen herzlichen Dank an alle Helferinnen und Helfer, die das tolle Sommerfest ermöglicht haben. Es hat wieder einmal gezeigt, wie viel Spaß es macht, bei der FSM aktiv zu sein!

Einen ganz besonderen Dank möchte ich auch noch an alle Lieferanten und Sponsoren richten, die uns bei der Realisierung des FSM Sommerfests unterstütz haben.

Der Autor
Patrick Romer
Patrick Romer, aufgewachsen im Kanton Glarus in der Schweiz, aber heute Freisinger mit Herz und Seele, ist seit 2013 der Vorsitzende der Freisinger Mitte. Weiterlesen ...

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