Traditionell spirituell

Mit 40 Gästen verbringt die Freisinger Mitte den Aschermittwoch. Nach der obligatorischen Domführung und einem ökumenischen Gottesdienst geht es ins Alte Gefängnis zum traditionellen Fischessen.

Von Patrick Romer,

Ab wann man genau von einer Tradition sprechen kann, liegt wahrscheinlich im Auge des Betrachters. Für die FSM war es am gestrigen Mittwoch jedoch bereits das fünfte mal, dass sie zur (traditionellen) Aschermittwochsfeier eingeladen hat. Eine Feier "ohne politischen Klamauk" wie es Rolf Lübkert, Sprecher des FSM Ausschusses für Religion, Migration und Interkulturelle Kommunikation, der die Aschermittwochsfeier organisiert hat, in seiner Einladung ankündigte. So trafen sich knapp 30 Interessierte, um am späten Nachmittag vor dem Hochaltar im Freisinger Dom, um von FSM-Mitglied und Domführer Gernot Anders "Hintergründiges vom Hochaltar" zu erfahren. So lautete der Titel seines halbstündigen Vortrags zum prächtigen Hochaltar der Konkathedrale.

Traditionell folgte auf den kulturellen Teil der spirituelle. Monsignore Rainer Boeck und Prädikant Rolf Lübkert erwarteten die Gäste in der Marienkapelle des Kardinal-Döpfner-Hauses zu einem ökumenischen Gottesdienst. Dieser begann mit einer Gedenkminute für die Opfer und Angehörigen des schrecklichen Zugunglücks am Faschingsdienstag in Bad Aibling. Den musikalischen Part eröffnete Dr. Peter Lintl mit seiner beeindruckenden Bass-Bariton-Stimme, indem er die Arie aus der Oper "Ernani" von Guiseppe Verdi sang. Begleitet wurde er an der Orgel von Anna Sutyagina. Monsignore Boeck erinnerte in seiner Predigt daran, nicht nur aus reinem Pragmatismus zu handeln, sondern auch daran zu denken, dass eine Medaille immer zwei Seiten habe, was vor allem bei politisch tätigen Menschen von immenser Bedeutung sei. Nach den Fürbitten erfreute Dr. Peter Lintl und Anna Sutyagina die Anwesenden ein zweites mal mit ihrer musikalischen Darbietung, diesmal mit dem "TE DEUM Dettingen" von Georg Friedrich von Händel.

Geistig gestärkt ging es im Anschluss in das Alte Gefängnis, um auch den Rest des Körpers zu stärken. Natürlich stand auch eine traditionelle Fischsuppe auf der Speisekarte. Die gut 40 anwesenden Gäste genossen einen kulturellen und spirituellen Aschermittwoch und ließen diesen bei angeregten Gesprächen langsam ausklingen.

Der Autor
Patrick Romer
Patrick Romer, aufgewachsen im Kanton Glarus in der Schweiz, aber heute Freisinger mit Herz und Seele, ist seit 2013 der Vorsitzende der Freisinger Mitte. Weiterlesen ...

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